Antoinette Zwirchmayr, Wasserbad, 2014
16 mm Film, Installation, stumm, 24fps
Wasser ist ein häufig wiederkehrendes Motiv in Antoinette Zwirchmayrs filmischen Arbeiten. In ihrer dreiteiligen 16mm-Film-Installation Wasserbad ist in Nahaufnahme der immer gleiche Wasserfall zu sehen. Wassermassen stürzen hinab, schäumen sich auf und erzeugen einen gigantischen Sog. Das diesen Bildern inhärent Bedrohliche wird abgemildert, indem die laute Geräuschkulisse der herabstürzenden Fluten fehlt. Stattdessen ist nur das Rattern der Projektoren vernehmbar.
Im Loop abgespielt wiederholt sich der Lauf des Wassers in Endlosschleife, gleich dem natürlichen Kreislauf des Wassers.
Durch die kleine Größe der Projektionen haftet der Installation etwas sehr intimes, ja fast poetisches an. Dieser Gegensatz der einerseits bedrohlichen, andererseits feinsinnigen Bildsprache steht in Bezug zur kulturübergreifenden Symbolik des Wassers. Wasser als Ursprung der Existenz, als Symbol des Lebens und der Erneuerung einerseits. Wasser als Bedrohung und als Sinnbild für die Strafe Gottes andererseits.
Ruhige-statische Einstellungen rücken Zwirchmayrs ausschließlich analoge Filme in die Nähe der Fotografie. In Wasserbad scheint jeweils einer der drei Filme stillzustehen. Durch die Technik des “freeze frame”, der Vervielfältigung eines einzelnen Filmkaders, wird der Wasserfall – naturgemäß immer in Bewegung – eingefroren. Gleichzeitig spult der Film hör- und sichtbar weiter ab und erzeugt somit einen Moment der Irritation, der Fragen über die Schnittstelle von analogem Film und Fotografie aufwirft.
(Text: Sophie Haslinger)
Die Arbeit Wasserbad wird gezeigt im Rahmen der Ausstellung ANALOG_DIGITAL. Media (Ex)changes – einer Koproduktion von Filmarchiv Austria und sound:frame.
METRO Kinokulturhaus, 3.10.2017 – 28.01.2018