Dreharbeiten zu “Die Nacht der 1000 Stunden“, Foto: Ricardo Vaz Palma, © 2016 AMOUR FOU Luxembourg, AMOUR FOU Vienna, KeyFilm & Golden Girls
Memory Palace
Eine Installation von Virgil Widrich inspiriert von seinem Spielfilm „Die Nacht der 1000 Stunden“
„Memory Palace“ ist die Bezeichnung einer Erinnerungstechnik, die neu zu lernende Inhalte mit einem schon bekannten Ort räumlich verknüpft, um ihre Abfolge einprägsam abzuspeichern. Sie ist besonders wirkungsvoll, wenn dabei auf jenen Ort zurückgegriffen wird, den die meisten Menschen am besten kennen: das Haus ihrer Kindheit.
Doch das Haus, das wir dabei in Gedanken errichten, ist ein unmögliches Haus aus Spiegeln, Projektionen, Licht und vermengt mit Familiengeschichten im Kampf zwischen Erinnerung und Verdrängung. Ein Haus auf schwankendem Grund, welches es nie gegeben hat und auch niemals geben kann. Es hat keine bestimmte Größe – und weil es schon demnächst von neuen Erinnerungen bewohnt werden wird, ist es leer. Doch ein leeres Haus fühlt sich unterschiedlich leer an, je nachdem ob noch jemand kommen wird oder der Letzte vor uns schon gegangen ist. Die Zimmer bieten keine Haltegriffe und keine Orientierung zwischen „innen“ und „außen“, sie sind Teil eines Rundgangs durch die Erinnerung an einen Ort zu verschiedenen Zeiten, der sich mit jedem Blick verändert und dabei immer weiter auflöst.
Am Ende ist nichts mehr da: the house has left the building
(Virgil Widrich)
„Memory Palace“ reflektiert das Haus aus dem Film „Die Nacht der 1000 Stunden“, welches digital gebaut und mit Hilfe von Rückprojektionen, Kulissen, Requisiten, Kostümen und Licht rund um die Darsteller für die Dreharbeiten zum Leben erweckt wurde.
Eine Installation von Virgil Widrich inspiriert von seinem Spielfilm “Die Nacht der 1000 Stunden”
Projektion: handmitauge
Jakob Hütter, Thomas Planitzer, Jakob Figo, Daniel Mathe, Martin Winterleitner, Hannah Besenhart
Ausschnitte aus “Die Nacht der 1000 Stunden” von Virgil Widrich – courtesy of AMOUR FOU Luxembourg, AMOUR FOU Vienna, KeyFilm & Golden Girls
Die Arbeit “Memory Palace” wird gezeigt im Rahmen der Ausstellung ANALOG_DIGITAL. Media (Ex)changes
– eine Koproduktion von Filmarchiv Austria und sound:frame.
METRO Kinokulturhaus, 3.10.2017 – 28.01.2018